Die Kraftstoffversorgung
Die
Kraftstoffversorgung ihres Yamaha Motors benötigt die meiste
Aufmerksamkeit und ist auch die häufigste Schadensursache. Das liegt
zum einen daran, dass an der Versorgung ihres Motors mit Benzin
viele Bauteile beteiligt sind und zum anderen,dass diese Bauteile
dem Benzin und Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Dem Rohbenzin wird
da so allerlei zugemischt: diverse Ether zur Erhöhung der
Klopffestigkeit, Alkohole (um Vergaser und Einspritzdüsen eisfrei zu
halten), Detergenzien (um Ablagerungen vorzubeugen) sowie Phenole
gegen Alterung und Amine zum Schutz. Und dieses Gemisch von
aggressiven Stoffen muss Ihr Yamaha Motor über viele Jahre
aushalten. Bedenken Sie also das ganze System mit einer erhöhten
Aufmerksamkeit.
Achtung:
Probleme können schon bei dem Kanister anfangen, den Sie zur
Tankstelle tragen, um damit später den Bootstank zu füllen. Oft wird
dieser Kanister jahrelang benutzt, ohne einen Blick hineinzuwerfen.
Mit alten verschmutzen Kanistern legen
Sie den Grundstein für einen späteren Motorausfall.
Betrachten
wir die Kraftstoffanlage vom Tank bis zur Haupt- oder Einspritzdüse:
Bei Yamaha Außenbordmotoren finden drei verschiedene Systeme zur
Gemischaufbereitung Verwendung:
1. Der klassische
Vergaser
2. Die
Kraftstoff-Einspritzung (EFI)
EFI=
Electronic
Fuel-Injection
(elektronische Kraftstoffeinspritzung)
3. Die Hochdruck-Direkteinspritzung ( HPDI).
Dieses System fand in Deutschland allerdings nur eine geringe
Verbreitung. Die
Beschreibung dieser Technik finden Sie unter dem Menüpünkt HPDI
Technik
HPDI=
High
Pressure
Direct
Injection
(Hochdruck-Direkteinspritzung)
Die meisten kleinen Außenbordmotoren werden
mit einem externen 12 oder 25 Liter Tank betrieben, größere Boote
haben einen Einbautank. Der Tank und der Schlauch für die
Benzinzufuhr, mitsamt den Steckverbindern, müssen unbedingt dicht
sein! Nicht nur, dass austretendes Benzin eine erhebliche
Feuergefahr darstellt, an jeder Stelle, an der Benzin entweicht,
tritt Luft ein. Ihre Kraftstoffpumpe findet das richtig gut. Die
Pumpe
saugt viel lieber die Luft als Benzin an, weil das leichter geht. Die Folgen
sind Leistungsmangel oder Totalausfall.
Leider sind auf dem Markt sehr viele,
qualitativ minderwertige Tanks, Schläuche und Kraftstoff-Stecker
unterwegs. Es muss nicht immer original Yamaha sein, aber leider
habe ich die Erfahrung gemacht, dass hier viele qualitativ schlechte
oder gar gänzlich unbrauchbare Teile verkauft werden.
Wenn Ihr Benzinschlauch schon nach einem
Jahr völlig unbeweglich wird, die Stecker sich nur mit hoher Kraft
aufschieben lassen und der
Tank am Stutzen immer feucht ist, sollten Sie bei diesen Komponenten
auf mehr Qualität setzen.
Ein klassisches Beispiel sehen Sie in dieser Abbildung:

Ein minderwertiger Stecker ist zerfallen.
Ein Vergaser vom Typ
15F mit angeflanschter Benzinpumpe.
Der blaue Pfeil zeigt die Verbindung zum Kurbelgehäuse.
Häufige Schadensursache: gerissene Membranen!
Eine Pumpenmembrane ist nur ein kleines
Gummistückchen , das ständig um einige Millimeter hin und her
gedrückt wird oder: über Jahre auch nicht! Sie muss - ob in Benzin
gebadet oder ausgetrocknet - für den nächsten Einsatz bereit sein.
Solch eine Membrane ist hochbelastet und hält nicht ewig. Leider
wird das oft nicht erkannt. Dann kann es passieren, dass die Pumpe
weiterhin Kraftstoff fördert, jedoch zusätzlich Benzin in den ihr
angeschlossenen Zylinder austreten lässt.
Achtung: das kann so viel sein, dass
die Zündkerze nicht mehr arbeitet und die Zündanlage
fälschlicherweise unter Verdacht gerät.Wird dieser Schaden länger
ignoriert, kommt es zu Kolbenfressern, weil das 2-Takt-Öl im
entsprechenden Zylinder weggespült wird!
Bei einigen Modellen verlaufen die Kanäle für den pulsierenden
Druck und des geförderten Kraftstoffes nebeneinander am Rand der Schwimmerkammer.

Manchmal kommt es bei einer ausgehärteten Dichtung zu einer
Verbindung der beiden Kanäle.
Dann tritt der Kraftstoff aus der Flanschbohrung aus. So kann
es passieren, dass der Motor trotz
erneuerten Membranen immer noch nicht läuft.