Fehlersuche an Yamaha Außenbordmotoren
Yamaha Außenbordmotoren sind
äußerst langlebig und sehr zuverlässig. Im Fahrbetrieb können
dennoch Probleme auftreten, sodass
der Motor nicht zur Zufriedenheit des Eigners funktioniert. So
erreichen uns täglich viele Anrufe, die von nicht oder schlecht
laufenden Motoren berichten.
Woran
liegt das ?
In
den seltensten Fällen sind Bauteile des Motors wirklich defekt,
Unfallschäden und Grundberührung ausgenommen.
Um
ein Motorproblem zu lokalisieren sollten Sie frei von persönlichen
Gefühlen sein.
Aussagen wie „Der ist doch
noch vor 3 Jahren in Kroatien so toll gelaufen – das kann nichts
Großes sein“ sind emotional verständlich,
helfen aber nicht bei der Diagnose des Problems.
Auch „Der ist bis zuletzt
gelaufen“ beschreibt nur das Problem des Eigners, nicht aber das
Problem des Motors. In der Regel will der
Eigner mit solchen Äußerungen sich selbst das Problem klein reden,
ohne es zu kennen.
Um
sich nicht vorzuwerfen, nichts getan zu haben, werden dann schon mal
einfach zu erledigende Dinge durchgeführt, die aber ohne
eine echte Diagnose des Problems meist an der Sache vorbei gehen.
In der Werkstatt oder am
Telefon erfahren wir: „ich
hab schon mal die Zündkerzen
erneuert!“ und fragen uns „Warum?“
Springt der Motor nicht an,
wird häufig der Handstarter so lange gezogen, bis der Eigner Blasen
an den Händen vorweisen kann und schließlich der Handstarter zerbricht.
Dabei sollte man bedenken,
dass Elektrostarter und Batterien verglühen, wenn erfolglos und
unaufhörlich ‚georgelt‘ wird . „Wir haben extra eine LKW Batterie angeschlossen – trotzdem startet
der Motor nicht!“
Nun, dann war die Batterie
nicht das Problem. Das falsche Verständnis und zu lange
Startversuche schaffen möglicherweise aber neue Schäden.
Batterie
und Elektrostarter sind nicht für einen längeren Betrieb ausgelegt
und werden durch zu lange und häufige Startversuche überhitzt und
beschädigt.
Wenn
Sie sich selbst auf die Fehlersuche begeben, versuchen Sie
objektiv zu bleiben.
Außenbordmotoren
haben keine Seele. Sie wollen ihren Besitzer auch nicht ärgern,
selbst wenn es manchmal den Anschein hat.
Andererseits sollten Sie keine
Fehler klein reden, nur weil kein TÜV sie moniert. Eine
schwergängige Lenkung zum Beispiel kann durchaus problematisch
werden.
Verlassen Sie sich auch nicht
auf Aussagen anderer.
Das Lesen von Beiträgen in
einem Forum kann nützlich sein.
Lesen Sie aber nicht so lange, bis sie eine Anwort finden, die
scheinbar ihre eigene Vermutung bestätigt.
Ein Großteil der Schreiber in den Foren sind auch Laien und nehmen
denselben Weg wie Sie.
Probleme?
Wenn der Starter nicht funktioniert, kann der Motor nicht
starten.
Bei einem Handstarter ist die Fehlersuche recht simpel.Ist ein Gang
eingelegt lässt sich der Handstarter nicht betätigen.
Ist doch klar – das weiß doch jeder. Nur manchmal, da passiert es
auch dem erfahrensten Skipper, das so einfache Dinge nicht beachtet
werden.
Lässt sich der Handstarter nachdem der Gang im Leelauf steht immer
noch nicht betätigen, ist es eine gute Idee, zu prüfen,
ob die Kurbelwelle denn überhaupt noch dreht. Ganz wichtig: Die
Quick-Stop-Leine muss vorher gezogen werden,
denn falls der Motor während des Prüfens doch anspringt oder eine
Verpuffung entsteht, ist die Verletzungsgefahr sehr hoch!
Um zu prüfen, ob die Kurbelwelle drehen kann, gibt ein Griff an die
Schwungscheibe Aufschluß. Dafür muss man bei neueren Motoren
eventuell die Abdeckung entfernen. Lässt sich die Schwungscheibe
bewegen liegt das Problem am Handstarter. Kann die Schwungscheibe keinen Millimeter bewegt werden, hat der Motor ein größeres Problem. Ist
der Motor freigängig, lohnt noch ein Blick auf die Startsperre. Ich hier etwas verstellt, kann der Starter nicht
betätigt werden.
Bei den Elektrostart-Modellen sind die Fehlerquellen
reichhaltiger. Zunächst bleibt es aber bei der gleichen
Vorgehensweise.
Ist der Gang eingelegt, lässt sich der Motor nicht
starten - das wissen wir ja schon. Dreht sich der Anlasser gar
nicht, zu schwach oder rasselt das Relais, ist die elektische
Anlage sehr wahrscheinlich spannungstechnisch unterversorgt.
Weitere
Informationen dazu finden Sie im Menüpunkt Die elektrische
Anlage