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Der Propeller

Der Propeller ist das Bindeglied zwischen der Motorleistung und dem daraus resulierenden Schub im Wasser. Damit es dem Motor möglich ist , seine gesamte Motorleistung einzusetzen,muss der passende Propeller gewählt werden.

Die Größenangaben

Die Größenangabe für Yamaha Propeller erfolgt in Zoll.

Beispiel: 11 1/8 X 13G

Da ist zum Einen der Durchmesser. Im Beispiel (legen Sie einen gedachten Kreis um den Propeller) beträgt dieser 11 1/8 Zoll, das sind ca. 28 cm.

Die Steigung dieses Propellers beträgt 13 Zoll, - 33 cm.13 Zoll bedeutet, das dieser Propeller bei einer kompletten ´Drehung einen Weg von 13 Zoll oder 33cm zurücklegt. Da das Wasser kein festes Medium ist, ist diese Strecke nur theoretisch möglich, denn durch Schlupf im Wasser gehen von dieser Strecke bis zu 20% verloren.

Die richtige Steigung wählen

Grundsätzlich kann man sagen, je höher die Steigung ist, desto höher ist die theoretisch erreichbare Geschwindigkeit des Bootes. Hohe Geschwindigkeiten erfordern jedoch hohe Motorleistungen. Ein Propeller mit einer zu groß gewählten Steigung führt dazu, dass der Motor seine Nenndrehzahl nicht mehr erreichen kann und seine volle Leistung nicht mehr abgibt.

Beispiel:

Ein 50PS Außenbordmortor montiert an einem 4,5 Meter langen Sportboot erreicht eine Geschwindigkeit von 50 km/h bei einer maximalen Drehzahl vom 5700 U/min. Montiert ist ein Propeller in der Größe 11 1/8 X13. Wird jetzt ein Propeller mit 15 Zoll Steigung montiert, fällt die Drehzahl auf ca. 5200 U/min. Die mögliche Höchstgeschwindigkeit bleibt annähernd gleich , weil die höhere Steigung den Drehzahl-Verlust kompensiert. Allerdings beschleunigt das Boot wesentlich schlechter und der Kraftstoffverbrauch erhöht sich , weil der Motor stärker belastet wird.

Der Test eines Propellers mit 11 Zoll Steigung wird auch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führen. Zwar beschleunigt des Boot damit schneller, die Höchstgeschwindigkeit nimmt jedoch ab und der Motor überschreitet das nutzbare Drehzahlband von 6000 U/min..

Offensichtlich war der Propeller mit 13 Zoll Steigung richtig gewählt.

Fassen wir zusammen:

Die Reduzierung der Steigung lässt die Drehzahl pro Zoll um ca. 200 U/min steigen, die Erhöhung pro Zoll die Drehzahl um ca. 200 U/min fallen.

Um den optimalen Propeller für einen Motor zu finden, wird ein Drehzahlmesser benötigt und es muss die Größe des montierten Propellers bekannt sein. Ohne Drehzahlmesser geht es nicht. Es reicht, wenn Sie sich ein ganz einfaches Gerät aus dem Fachhandel besorgen. Das nutzbare Drehzahlband des Motors findet sich in der technischen Beschreibung des Motors, die Propellermaße sind auf einem Propellerblatt eingeprägt sowie in der Nabe. Bei einer Testfahrt sollte der Motor – bei normaler Beladung des Bootes – das obere Drittel des nutzbaren Drehzahlbandes erreichen. So bleibt noch etwas Reserve, wenn eine weitere Person mitfährt oder mehr Ausrüstung in das Boot geladen wird. Wird die gewünschte Drehzahl nicht erreicht, muss der Propeller, wie oben beschrieben, verändert werden. Ist die Drehzahl im richtigen Bereich, kann der Motor seine Leistung voll einsetzen
 
3 Blatt-, 4 Blatt-, oder Edelstahlpropeller.

Der 3 Blatt Propeller ist der Beste Allrounder. Theoretisch hat der 1 Blatt Propeller den besten Wirkungsgrad, ab 3 Blättern gibt es einen zufriedenstellenden Rundlauf. Der 4 Blatt Propeller bietet mehr Fläche, entwickelt mehr Schub beim Beschleunigen und ist kräftiger beim Wasserskizug. Für die schnelle Fahrt ist der 3 Blatt Propeller besser, weil weniger Fläche durch das Wasser bewegt werden muss. Es bleibt immer ein Kompromiss, bei dem die Vorlieben des Eigners an erster Stelle stehen. 4 Blatt Propeller werden von Yamaha nur für die Modelle mit 200 PS und mehr angeboten. Der Edelstahlpropeller ist steifer als ein Aluminiumpropeller. Für hohe Motorleistungen zu empfehlen, da die Blätter aufgrund des steiferen Materials dünner als bei einem Aluminiumpropeller gefertigt werden können. Die dünneren Blätter können sich im Wasser leichter drehen.

Der Doppelschubpropeller

Leider entwickelt der Doppelschubpropeller, nicht, wie der Name vermuten lässt, den doppelten Schub. Der Doppelschubpropeller leitet die Abgase des Außenbordmotors um und entwickelt bei der Rückwärtsfahrt eine ähnliche Zugkraft, wie Schubkraft nach vorne.

Die Propellerwelle

Zunächst muss der Propeller zum Drehen gebracht werden. Bei sehr alten Modellen wird der Propeller auf eine glatte Propellerwelle geschoben und die Kraftübertragung geschieht mittels des sogenannten Scherstiftes, der quer durch die Welle geschoben wird und in eine Nut im Propeller eingreift. Bei Überlast schert dieser Stift ab und der Antrieb fällt aus.

Yamaha ScherstiftYamaha Propeller 7 1/2 X 7 B

Seit 1993 wird bei allen Yamaha Außenbordmotoren eine Keilwelle zur Kraftübertragung verwendet (nur der kleine 2-PS-Motor durfte den Scherstift behalten). Der Vorteil der Keilwelle ist die feste Verbindung zwischen Propeller und Welle. Eine im Propeller eingepresste Rutschkupplung übernimmt den Schutz des Motors bei Grundberührung. Diese Lösung erhöht die Sicherheit. Bricht der Scherstift beispielsweise durch Kontakt mit einem treibenden Baumstamm, wird das Boot sozusagen auf Schlag antriebslos. Dagegen nehmen zwar auch alle Propeller, die auf einer Keilwelle montiert werden bei Grundberührung Schaden, aber drehen sich noch. So bringt Sie selbst ein stark deformierter Propeller doch noch zum rettenden Ufer.

Propellerwelle Yamaha F40
                                    Abb.: Propellerwelle eines Yamaha F40.


Zur Kraftübertragung ist im Propeller eine Keilnabe mit passendem Profil eingepresst.

Yamaha Propeller 13 Zoll

                                       Abbildung: Keilnabe mit Rutschkupplung

Zwischen Keilnabe und Propeller ist eine Rutschkupplung aus Gummi eingepresst. Diese Verbindung soll bei Grundberührung durchdrehen und den Motor vor größeren Schäden schützen. Diese Rutschkupplung wird oft für defekt gehalten, wenn der Propeller ventiliert. Viele Propeller werden ausgetauscht, weil die Rutschkupplung unter Verdacht steht durchzurutschen. Tatsächlich beruht der Leistungsverlust oft auf Luftblasen, die unter den Bootsboden geraten. Besonders anfällig sind Schlauchboote mit Hartluftboden oder GFK-Boote, deren Rumpf lange auf den Längsauflagen eines Anhängers gestanden hat und mit den Jahren konkav geworden ist.

Die Prüfung der Rutschkupplung ist einfach: markieren Sie Propeller und Nabe mit einem wasserfesten Filzstift. Je ein gegenüberliegender Punkt reicht aus. Machen Sie eine Probefahrt und kontrollieren Sie anschließend die Markierungen. Haben sich die Markierungen versetzt, ist die Kupplung kaputt.

Propellermontage

Der Propeller hat auf der Verzahnung keinen axialen Anschlag. Deshalb wird die Schubkraft des Propellers auf eine Anlaufscheibe übertragen. Diese Scheibe stützt sich auf einen Konus am Ende der Verzahnung. Beim Abziehen bleibt die Scheibe gern am alten Propeller kleben oder fällt ins Wasser. Ein anderer Propeller ist schnell aufgesteckt und lässt sich - mit etwas Axialspiel  montieren, aber: ohne die Anlaufscheibe wird der Propeller auf das Getriebe gedrückt und verursacht großen Schaden.

Yamaha Propellerwelle Typ G
                           Abbildung: Propellerwelle mit montierter Anlaufscheibe

Zur einfachen Identifizierung der verschiedener Propellerwellen hat Yamaha für jede Welle einen Kennbuchstaben vergeben. Es bedeutet:

Wellenbezeichnung

Anzahl der Zähne

Motortyp

A Welle

Glatte Welle (ohne Zähne) mit Scherstift

nur für 2 PS Motor

BS-Welle

9 Zähne

F2,5 und 3 PS Malta

BA-Welle

9 Zähne

F4 bis F6

N-Welle

7 Zähne

F6 bis F9.9

J-Welle

8 Zähne

9.9 bis F20

F-Welle

10 Zähne

20 bis 30

G-Welle

13 Zähne

F30 bis F60

F-Welle

15 Zähne

60 bis F130

M-Welle

15 Zähne

F150 bis F300



Eine Besonderheit: Der SDS Propeller

Ihr Yamaha Außenbordmotor hat keine Kupplung. Das bedeutet, dass der Propeller beim Einlegen des Ganges, sozusagen auf Schlag die Drehzahl der Propellerwelle erreicht. Je nach Größe und Gewicht des Propellers kann dieser Schaltschlag erheblich sein. Das Getriebe ist dafür ausgelegt und kann tausende Schaltvorgänge verkraften. Schön ist das laute „Klonk“ beim Rangieren trotzdem nicht.

Abhilfe bietet hier der SDS-Propeller von Yamaha. SDS bedeutet shift damping system, übersetzt: Schalt-Dämpfungs-System. Bei diesen Propellern ist die Nabe zunächst nicht fest mit dem Propeller verbunden. Die ersten Zentimeter dreht sich nur die Nabe und nimmt dann erst den Propeller mit. Damit wird der Schaltschlag stark reduziert.

 Die SDS-Propeller sind für alle Modelle mit M-Welle (150 PS und mehr) aber auch schon für einige Modelle mit K-Welle (70 bis 115 PS) lieferbar. Legen Sie den Gang am Motor trotzdem zügig und mit ein bisschen Gefühl ein (bei allen Modellen mit elektronischer Schaltung übernimmt das ein Magnetschalter).