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Die elektronische Kraftstoffeinspritzung  EFI

Im Jahr 2004 wurden erstmalig die Yamaha 4-Takt Modelle ab Typ 115 mit einer elektronischen Kraftstoffeinspritzung ausgerüstet. Diese bietet viele Vorteile. Durch die feinere Dosierung des zugeführten Kraftstoffes wird ein ruhiger und stabiler Motorlauf in allen Drehzahlbereichen gewährleistet, ein besseres Kaltstartverhalten erreicht und der Verbrauch gemindert. Anders, als man vermuten könnte, benötigt es gar nicht so viele Einzelteile in solch einer Anlage. Wer jemals eine 4- oder gar 6-fach Vergaseranlage eines großen Außenb
ordmotors zerlegt und überholt hat, wird von der Einfachheit einer elektronischen Einspritzanlage überrascht sein.

Herzstück der EFI ist das Steuergerät, die ECU. (electronic control unit)

Dieses Steuergerät sorgt dafür, das die exakt richtige Menge Kraftstoff zum richtigen Zeitpunkt in den Ansaugkanal eingespritzt wird. Außerdem steuert es die Zündspulen an und sorgt für den richtigen Zündzeitpunkt. Die Ausgabe für die Bordinstrumente kommen aus dem Steuergerät. Sie haben die Möglichkeit die Leerlaufdrehzahl anzuheben ( Trolling Funktion) und die Y-COP (Yamaha Customer Outboard Protection) Diebstahlsicherung anzuschließen. Auch Fehlfunktionen werden im ECU gespeichert und können mit einer geeigneten Software ausgelesen und richtig oder auch falsch interpretiert werden. Die Programmierung des Steuergerätes für die gesamte Motorsteuerung nennt man Mapping.


Damit die ECU das alles erledigen kann, benötigte sie mindestens folgende Informationen:

  • Die Motordrehzahl

  • Die aktuelle Position der Kurbelwelle

  • Die Motortemperatur

  • Den Öldruck

  • Die Schaltstellung (Gang eingelegt oder nicht)

  • Die Stellung der Drosselklappe

  • Den Luftdruck im Ansaugrohr

  • Die Temperatur im Ansaugrohr

  • ob sich Wasser im Kraftstoff befindet

Alle eingehenden Informationen kommen von sogenannten Sensoren. Nachdem die Daten eingelesen und verarbeitet sind, müssen diese umgesetzt werden. Dazu benötigt man sogenannte Aktoren. Dazu zählen:

  • Die elektrische Kraftstoffpumpe

  • Die Einspritzdüsen

  • Das Leerlaufregelventil (ISC Valve (idle speed control)

  • Das Dunstabschaltventil

  • Die Zündspulen

Die Funktion der elektronischen Einspritzanlage:


Wie beim Vergasermotor wird das Benzin vom Tank zunächst über eine Leitung zum Außenborder gefördert. Dies übernimmt eine Niederdruck-Kraftstoffpumpe, die meistens von der Nockenwelle angetrieben wird. Das Benzin wird gefiltert und auf Wasseranteile geprüft und fließt dann in den sogenannten Dunstabscheider. Das ist ein kleiner Behälter, der die elektrische Hochdruck-Kraftstoffpumpe aufnimmt. Der Zufluss wird, wie bei einem Vergaser, mit einem Schwimmer und einem Nadelventil geregelt. Aus diesem Behälter wird das Benzin, mittels der Hochdruckpumpe auf ca. 2,5 bar komprimiert und zu den Einspritzdüsen geleitet. Diese werden elektrisch vom ECU zum richtigen Zeitpunkt und für die passende Dauer geöffnet.

 


Fehlersuche bei elektronischen Einspritzanlagen


Wie die CDI bei Vergasermotoren, wird auch hier die ECU bei Motorproblemen oft unter Generalverdacht gestellt. Die meisten Probleme resultieren jedoch durch verschmutzten, alten oder verwässerten Kraftstoff. Hat sich der Schmutz bis in den Dunstabscheider vorgearbeitet, hilft nur noch das Zerlegen und Reinigen der gesamten Anlage.
Das Auslesen der Fehlercodes kann mit einer geeigneten Software erfolgen. Bis zum Modelljahr 2010 können alle 4- Takt Modelle mit einer elektronischen Einspritzanlage mit dem YDS ( Yamaha Diagnostic System ) Version 1.33 ausgelesen werden. Diese Software ist in bekannten online Portalen frei erhältlich. Die Preise liegen aktuell zwischen EUR 70,00 und EUR 100 für Software und Adapterkabel. Im Jahr 2011 führte Yamaha ein neues Diagnose System ein, das YDS2. Dieses Diagnosesystem bleibt den Yamaha Marine Händlern vorbehalten, eine private Nutzung ist nicht möglich. Nach und nach wurden alle ECUs so programmiert, das diese nur noch mit der YDS2 ausgelesen werden können. Zwar behaupten einige Verkäufer, das die Version 1.33 auch für alle neueren Modelle bis 2020 geeignet sei, ich wage das aber zu bezweifeln.


Wer seine Motordaten an einem neueren Modell auslesen möchte, muss einen Yamaha Vertragshändler bitten, dies zu tun. Eine echte Alternative gibt es von der Firma CANDOO PRO, allerdings kostet das Interface mit Anschlusskabel und Software aktuell 450 USD ohne Versand.